Archive für den Monat: Juli, 2006

…haben Loni und ich jetzt eine Woche lang bereist und natürlich lag unser Schwerpunkt ausser beim Gelato-Essen bei allem, was Textilgeschichte, Kostümkunde, Stoffe und Mode anging.
Wer mal nach Mailand kommt, sollte sich unbedingt die wunderschöne Spitzensammlung im Museum Poldi Pezzoli in der Via Manzoni 12 anschauen. Es sind die allerschönsten Exemplare in dieser Sammlung zusammengetragen – nachher haben wir trotz anderer beeindruckender Exponate nichts Schöneres mehr gefunden. Die Sammlung befindet sich in der etwas unauffälligen Bibliothek, und hätte ich nicht zufällig die Ansage des elektronischen Führers gehört, wären wir einfach dran vorbeigelaufen! Es gibt eine Art Schiebeschrank, wo man alles herausziehen kann – überwältigend! Leider gab es überhaupt keine Dokumentation über diese tolle Sammlung, nicht mal ein Postkärtli….:no:
In der Galleria Vittorio Emmanuele II habe ich mir ein Paar der feinsten Lederhandschuhe gegönnt, innen mit Seidenjersey gefüttert….:.
HandschuheHandschuhe und Jacke
Und die Jacke dazu besitze ich ja bereits! :yes:
Italienische Nähzeitschriften mussten natürlich auch mit, allerdings ist in der LMB fast nix für mich drin, die Modelle, die mir gefallen, sind alle zu gross :**:
Bella Italia Zeitschriften
Mit den Stoffläden sah es gar nicht so gut aus, auf gut Glück findet man jedenfall nichts. Nachdem wir zwei Adressen aus dem Telefonbuch ausprobiert hatten, von denen eine nicht (mehr?) existierte und die andere anscheinend Inventur machte, liessen wir’s bleiben. Vielleicht ein andres Mal…..
In Venedig wurden wir diesbezüglich allerdings fündig: wir kamen an einem Hemdenladen vorbei, der viele wunderschöne BW-Stoffe im Schaufenster hatte. Zunächst schauten wir nur ganz kurz hinein, es sah alles sehr edel und teuer und auch eher nach Herrenstoffen aus, doch nachdem wir wieder draussen und schon zehn Schritte gelaufen waren, war uns klar: wir müssen doch unbedingt dort was kaufen! Und das Schönste: im Nebenraum, den wir zunächst gar nicht bemerkt hatten, gab es wundervolle Seide und Loni fand ihren Traumstoff in einem ganz speziellen Blauton! Für mich fand sich dieser schöne „berryfarbene“ Baumwollpikee, der sehr schön changiert und ganz edel aussieht – ausserdem gewährte mir der Signore einen äusserst grosszügigen Rabatt! :))
BWstoff aus Venedig
Im Textilmuseum in Venedig waren wir auch:
Palazzo Mocenigo
Leider waren nicht alle in diesem Büchlein angeführten schönen Kleider ausgestellt…..
In Italien muss man im Sommer unbedingt einen Fächer haben: dieser schön durchbrochen gearbeitete ventaglio aus Verona liess mich die glühende Hitze besser ertragen – ein Geschenk von Loni: danke! :wave:
ventaglio
Und last but not least mussten diese hübschen Lederpantoffeln in Locarno auch noch unbedingt mit :b
Pantoffeln
Loni hat noch viele interessante Fotos in allen Modevierteln der Städte geschossen, wir haben ganz viele Anregungen bekommen!
Nun wartet aber erst einmal ein Berg Flickwäsche auf mich, bevor etwas Neues genäht wird:
Flickwäsche

Seltsam, wenn man etwas unbedingt nähen muss, geht alles viel mühsamer und länger….Hier also nun mein „Pflichtstück“, eine weisse Leinenbluse gegen die heisse italienische Sonne.
Leinenbluse
Grundlage ist wieder ein Lekala-Schnitt, diesmal die Nr. 5495. Eigentlich stammt das Teil aus der Plus-Kollektion, war aber ohne grosse Probleme auf meine Masse anzuwenden. Das Einzige, das ich nicht verstehe ist, dass die Brustabnäher immer so verschieden hoch ausfallen. Ich lasse das Mass eigentlich immer gleich. Gut, wenn es bei der Konstruktion nicht berücksichtigt würde, müssten sie eigentlich zu hoch sein. In letzter Zeit waren aber alle zu tief – also wird das Mass doch anscheinend mit einbezogen :??: Diese hier musste ich jedenfalls über 3 cm höher setzen – ich hatte zwar auf dem Bildschirm abgemessen, aber soo genau kann ich das irgendwie nicht eruieren und denke manchmal, dass auch die Schulterlinie etwas abweichen kann und daher bei einer schräger abfallenden Schulter vielleicht mal 1 cm Differenz auftreten könnte…..Also immer ein Probemodell machen :**: ?
Insgesamt habe ich die Bluse etwa 10 cm gekürzt, das war mir doch in dieser Länge etwas zu viel Stoff für den Sommer. Da die Hüftweite anscheinend nicht berücksichtigt wird bei diesem Blusenschnitt war sie unten eher zu eng – also improvisiert und daher kleine Schlitze eingebaut. Die Ärmel habe ich ganz schlicht ohne Manschetten gearbeitet. Den Kragen würde ich beim nächstenmal etwas enger machen, also wieder selbst konstruieren – oder eben die Halsweite eingeben und schauen, ob sich dann was verändert. Da sass mein selbstgebastelter schon besser B). Allerdings werde ich ihn wahrscheinlich so gut wie nie schliessen, also ist’s fast egal….;)
Ansonsten bin ich mit der Passform sehr zufrieden – bei Lekala kommt eigentlich nie so etwas Sackartiges heraus wie bei burda 😛 . Die kleinen Wäscheknöpfe, die ich gefunden habe, finde ich ganz lustig und passend dazu.
Leinenbluse Schlitz  Leinenbluse Wäscheknopf

…statt Frustnähen ist angesagt. Ich stellte fest, dass ich zu meinem neuen Top nur einen alten Jerseyrock habe, der an der Hinterseite leider schon etwas glänzt… 🙄 Also musste noch schnell ein unkompliziertes Ferienröcklein her. So habe ich das gerne: Schnittmuster ausrädeln, zuschneiden, anprobieren, passt! :lalala: Und dann bei diesem simplen A-Linien-Rock aus patrones 228 vom Jan 05 nur zwei Abnäher, RV einsetzen, Seitennähte, Besätze und feeeeeertig. Die Farbe kommt leider nicht so schön raus, es ist ein eher neutrales Grauviolett. Der Stoff ist ein Popeline aus reiner Baumwolle.
A.Ferretti Rock patrones 228

Da ich noch Stoff vom Top übrig hatte, wollte ich unten noch einen Einfassstreifen annähen, inspiriert von diesem Rock:
r_WG203

A.Ferretti Rock Einfass

…das neue Top. Wegen der Hitze ging’s gaaaanz langsam voran, dabei war eigentlich alles ganz unkompliziert. Die zeitaufwendigste Arbeit war das Anheften der Spitze…
Tunikatop
Ich habe jetzt doch für alle Säume den Rollsaum meiner Ovi genommen, ich hoffe, der franselt nicht so aus nach dem Waschen. Und eine Detailaufnahme der Spitze gibts auch noch:
RollsaumSpitzenborte
Und ein kleines Jäckli wollte bei H&M auch unbedingt noch mit, da es farblich genau passte (ich lebe meine Vorliebe für Beerenfarben gerade heftig aus…..);D
Tunikatop 019

Ich bin wieder fleissig am basteln. Das Tunikatop aus der letzten easy fashion gefällt mir ganz gut – aber bei burda weiss ich ja, dass ich mit C-Cup gar nicht anfangen muss, den Schnitt zu kopieren. XX(
Tunikatop
Da ich zum Glück ein paar schlaue Bücher besitze, habe ich beschlossen, von meinem Grundschnitt auszugehen.
Mutig schnippelte ich also drauf los: zunächst das VT unterteilt und das Büstenteil erstellt, zum Glück gab’s im Systemschnitt dazu eine Anleitung.
Tunikatop 002
RT war weiter kein Problem: den Abnäher oben etwas verkleinern und unten zusammenlegen.

Dann habe ich mich an den überschnittenen Ärmeln versucht, zu finden im Réne Bergh – Buch.
Tunikatop 001

Und so sieht der Vergleich vorher -nachher aus, links immer der Grundschnitt, rechts die Variation.
Tunikatop 004Tunikatop 003

Nach einem ersten Probemodell war klar, dass ich die untere Brustlinie doch zu tief ausgeschnitten hatte, also das ganze Spielchen nochmal. Auch bei den Ärmeln glich ich ein wenig in Richtung burda-Schnitt an, denn die NZ werden nur umgelegt und gezickzackt….bei meiner Ärmelform dann nicht so gut zu verwirklichen. Warum burda einen 40 cm RV an der Seitennaht vorschlägt, ist mir ein Rätsel, ich finde, der 22cm lange reicht völlig. Evtl. lass ich den sogar schon unter der Quernaht enden, um mir das Gefriemel an den Nahtübergängen zu ersparen.
Und das ist der Stoff: speziell, aber einen Versuch wert!
Tunikatop 005

Das war wohl ein „Lernprojekt“ ….die Bluse ist gar nicht schlecht geworden, aber ich fühle mich leider nicht wohl darin :no: Die Farbe ist zu sanft für mich ( wenn sie so wäre, wie auf den Fotos wäre sie perfekt – das Rosa ist aber gelblicher und weicher)und in Kombination mit dem sehr klassischen Schnitt fühle ich mich absolut brav :-/. Ausserdem muss ich mir merken, dass diese Zwei-Abnäher-Version für wirklich körperbetonte Kleidung bei kurvigen Figuren nicht das Ideale ist. Ich sollte dann immer Prinzessnähte verwenden. Immerhin bin ich stolz, dass ich den Kragen hinbekommen habe. Ansonsten hatte ich auch noch einen Denkfehler bei der VM (VM mit vorderer Kante beim Ankleben der Knopfleiste verwechselt, die je 0,5 cm hab ich dann an den Seiten wieder zugegeben, aber irgenwie spannte die Bluse doch leicht über der stärksten Stelle – ich glaube, mehr Bewegungsweite wäre nicht schlecht. Das heisst eigentlich, einen neuen Grundschnitt konstruieren, denn leider ist meine OW schon wieder 2 cm grösser als vor ein paar Jahren XX( Nun ja, abgehakt…vielleicht werde ich sie weiterschenken oder eben die schönen Knöpfe wieder abtrennen und auf zu neuen Taten…;D
Leider hat gerade meine schwarze Tintenpatrone den Geist aufgegeben, ist also nix mit Ausdrucken eines neuen Schnitts von Lekala (einer weissen Leinenbluse als Sonnenschutz für meine Italienreise mit loni)
Bluse ohne Ärmel 004Bluse ohne Ärmel 003

….aber ich bin immer noch guter Dinge. Allerdings ist die Bluse ziemlich körperbetont  ,vielleicht sollte ich beim nächsten Mal dann doch die Abnäher etwas weniger tief machen. Der Stretch sorgt aber für genügend Bequemlichkeit….
Bluse ohne Ärmel 001

Den ganzen Aufwand gestern hätte ich mit sparen können….XX(
Nachdem ich den Grundschnitt ausgekramt hatte, legte ich die Schnittteile übereinander und siehe da: der Grundschnitt des VT war ohne Basteleien fast identisch mit meinem mühsamst erarbeiteten Vorderteil. Beim Grundschnitt-Rückenteil waren genau die Sachen besser, die mich vorher gestört hatten: es war schmäler und die hinteren Abnäher sassen viel weiter nach innen Richtung HM. Da hätte ich mir die ganze Probiererei sparen können :##
Da ich nicht mehr wusste, ob dieser Grundschnitt denn jetzt wirklich passt, nähte ich nochmal ein Probemodell |-| – und an dem gab’s dann so gut wie nichts mehr zu ändern. Vorsichtshalber habe ich doch noch ein wenig am vorderen Ausschnitt und am vorderen Ärmelloch gekniffen, ebenso an der hinteren Schulter. Und dann hiess es natürlich, einen eigenen Kragen zu konstruieren (nach René Bergh) Was mich anfangs abschreckte, stellte sich schliesslich als total einfach heraus. Das einzige Problem war noch, dass ich nicht so recht einschätzen konnte, wie nah am Halsansatz der Ausschnitt sein musste. Ich habe jetzt alles ein wenig erhöht, ausschneiden kann man ja immer noch. Auch den Kragen könnte ich schlimmstenfalls nochmal zuschneiden.
Und nun *täterätä* :lalala: meine Stegkonstruktion:
Kragenkonstruktion 001
Und hier der Kragen:
Kragenkonstruktion 002
Sooo schade, dass ich morgen voraussichtlich nicht zum Nähen komme – ich bin schrecklich gespannt, ob es hinhaut
:DD

:**:
Das ist mal wieder eine Bastelarbeit…Zwei Probemodelle hab ich bereits hinter mir. Leider fällt mir immer schrecklich viel dazu ein, wie ich etwas ändern könnte – und jede dieser Änderungen hat leider fatale Folgen, wenn’s nicht richtig war.
Interessiert sich jemand für meine try-and-error-Geschichte?
Sie ist wahrscheinlich eher :yawn:XX(:yawn:

Also: die OW stimmt ja dank Lekala immer ganz gut, eine Änderung fällt also schon mal weg. Ich hatte bei diesem Modell aber den Eindruck, dass die Rückenbreite beim Konstruieren nicht so stark mit einfliesst: die Armlöcher waren nicht so der Hit. Vorne war mir das schon klar, da muss ich immer „kneifen“, sprich etwas wegfalten. Aber o weh, diesmal hinten auch ein riesiges „armhole-gap“ Also in den schlauen Büchern nachgeguckt, was da zu machen sei. Zunächst habe ich versucht, die hintere Schulter höher zu ziehen, das brachte nix. Im „threads“ stand dann noch der Vorschlag, die Seitennaht so zu verändern, dass das Rückenteil weiter nach vorne zeigt – wieder nix. Dann probierte ich, die rückwärtigen Abnäher à la Prinzessnähte weiter abzustecken – nicht überzeugend. Schliesslich habe ich auch einfach etwas hinten „weggekniffen“ – prompt zog sich die Schulternaht nach hinten, aber das Aufklaffen war nicht wirklich besser. Also nochmal weggesteckt und das zweite Probemodell probiert, bei dem der vordere Abnäher jetzt duch das Kneifen grösser geworden war, da ich den dummerweise aufgeschnitten hatte. Deswegen musste ich dann auch noch ab Hals Mehrweite wegstecken, da sich die vordere Mitte nach innen zog. Dadurch musste der Kragen natürlich etwas kleiner und also verändert werden…..So, jetzt mach ich aber kein drittes Probemodell, sondern schneide todesmutig zu, und wenn’s nichts wird, hab ich eben Pech gehabt. Vielleicht hätte ich in diesem Fall fast besser auf meinen irgendwann mal erstellen Grundschnitt zurückgreifen sollen, ob der wohl weniger Ärger gemacht hätte?
mmmh…ich glaube fast,den such ich jetzt mal und schaue, ob er sehr viel anders aussieht 🙄

….sind gestern zusammen mit Loni bei mir eingetroffen. Da das Nähen unsere gemeinsames Hobby ist, gibt es immer eine kleine Bescherung, wenn sie auf Besuch kommt. Der Nachmittag ging wie der Blitz vorbei und plötzlich war’s dann schon elf Uhr nachts. Neben den Garnen, die ich über sie bei Folhoffer sehr günstig bestellen konnte, war noch allerhand anderes in Lonis Zauberkiste: Schnittmusterbeschwerer, Visitenkarten, Adresskleber mit Schneiderbüstenmotiv, eine superscharfe Rollschneiderklinge, die auch Lycrafäden schneidet und noch ein schönes hellgraues Stretchstöffchen (das schreit nach Pencilskirt, oder?)
Garnfarben
Vielen herzlichen Dank nochmal an dich, Loni :wave: !
Das nächste Projekt wird schon wieder eine Sommerbluse, Ausgangspunkt ist dieses Modell:
Bluse ohne Ärmel Lekala 5124
Diese Knöpfe warten nämlich schon länger auf ihre Wiederverwendung (man erkennt es nicht so gut, aber auf jedem Knopf ist eine kleine Tulpe aus Perlmutt eingelegt)
Bluse ohne Ärmel
Gerade bin ich dabei, noch einen Kragen an das Schnittmuster dranzubasteln, ich bin mal gespannt, ob mir das gelingt 😮

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