…ist nun fertig und war auch schon im Einsatz. Es ist schlichtes Basisteil geworden, was ich aber auch angestrebt habe, denn er wird ein paar Jährchen im Einsatz sein. Mit dem Futter hatte ich noch zu kämpfen, die Einhaltweite der Armkugel liess sich so gar nicht bändigen. Aber schlussendlich hab ich es dann doch geschafft.
…mit Ärmeln aus Wollstoff ist immer ein Traum. Es lässt sich alles so einhalten und formen wie man will 🙂
Meine Ärmel haben unten Manschetten (innen sind diese mit dem Mantelstoff gedoppelt). Dann wieder alles abgesteppt, um das Ganze etwas légèrer zu machen.
Oben in die Armkugel habe ich Einlage eingebügelt, das hatte sich schon bei meinem grauen Mantel bewährt, der Soff ist nämlich eher weich.
Jetzt geht’s dann weiter mit den Sleeveheads und den Schulterpolstern. Dann wird das Futter zusammengenäht.
…hab ich heute drangebastelt:
Mit den Absteppungen bin ich noch am hadern… Oberhalb des Knopflochs könnte es nicht so gut aussehen, fürchte ich. Vielleicht steppe ich nur vordere Kante und Kragen. Und das nicht mehr doppelt, denn der angenähte Besatz ist doch ziemlich dick. Da schmalkantig abzusteppen ist wohl ohne Unregelmässigkeiten fast nicht möglich.
Beim nächsten Mantel wird es möglichst wieder ein angeschnittener Besatz U-(
…war heute mit Abstand das am meisten benutzte Gerät :**: Mal hatte sich die Tasche trotz Heftens leicht verzogen, dann rutschte irgendeine knappkantige Absteppung in die Naht hinein, mal hatte sich die Nahtzugabe auf der Rückseite verwurschtelt etc etc.
Und das Ganze ist dann trotz aller Bemühungen dann doch nicht perfekt geworden, aber ich möchte mir auch nicht durch meine Perfektionswünsche das Leben vergällen. Wie oben schon erwähnt, habe ich beschlossen, das leicht Windschiefe zu akzeptieren.
Einen lustigen Effekt haben die grossen Klappen: sie ergeben durch ihr Abstehen einen gewissen „Schösscheneffekt“. Ich weiss noch nicht, ob mich das jetzt ärgern oder ob ich es lustig finden soll. Zu beheben wäre das nur durch Annähen und damit wären die Taschen funktionell unbrauchbar. Auf dem Foto in der La mia lässt sich dieser Effekt natürlich nur ganz dezent erahnen |-|
..sind jetzt auch fertig. Allerdings sind sie nicht gerade eine Meisterleistung in Sachen Präzision geworden. :. Aber ich habe beschlossen, dass dieses leicht Windschiefe eines gewissen Charmes nicht entbehrt, deswegen sind die Taschen ja auch trapezförmig statt rechteckig ;D
Das genaue Positionieren der Tasche werde ich auf morgen verschieben – für heute bin ich zu müde und das Licht ist auch nicht das beste.
Die Manteltaschen habe ich hier nicht komplett mit Futter verstürzt wie beim Safarikleid, sondern oben einen Beleg angeschnitten (3cm breit) Das Futterteil wird dann entsprechend um diesen Beleg gekürzt:
Nun das Futter rechts auf rechts auf den Beleg nähen, dabei in der Mitte eine Wendeöffnung lassen.
Die Nahtzugaben in das Futterteil bügeln.
Den Beleg an der Umbruchlinie umklappen, fortlaufend an den drei Seiten die Nähte schliessen:
Nun die Ecken und Nahtzugaben beschneiden:
Alles wenden, heften, die Wendeöffnung zunähen, fertig!
Jetzt muss ich als nächstes die Klappen dazu nähen.
Nächste Schritte:
– aufgesetzte, gefütterte Taschen arbeiten
– Patten verstürzen
– Tasche und Klappen positionieren und aufnähen
– Besatz annähen
– Knopflochfenster im Besatz arbeiten
…dass mir das Arbeiten der Paspelknopflöcher diesmal sogar richtig Spass machen würde. Sie haben viel weniger Nerven gekostet als letztes Mal – und sind ganz gut gelungen.
Zunächst muss sehr sorgfältig bezeichnet werden:
Seit ich die Methode mit den Streifen vo Claire B.Shaeffer verwende, haben diese Knopflöcher ihren Schrecken verloren. (Das Buch „High-Fashion Sewing von ihr kann ich nur wärmstens empfehlen! :yes: )
So sehen die Streifen nach dem Aufnähen von aussen aus:
Innen sollte das Ganze etwa so herauskommen:
Wichtig ist, dass man einen sehr kleinen Stich verwendet und schön genau bis an die Markierungen näht (mein Beispiel ist in einer Ecke etwas schief, das hatte ich jetzt erst in der Nahaufnahme bemerkt! 88| )
Und so sieht es dann nach dem Wenden aus (vorher natürlich einschneiden, in den Ecken y-förmig)
Nächste Schritte:
– Probepaspelknopfloch nähen
– Paspelknopflöcher nähen
– Futter abbügeln
– Futter zuschneiden (Achtung, Änderungen im Rückenteil + Bewegungsfalte!)
…habe ich nach einigem Suchen dann doch gefunden. In meinem bevorzugten Knopfladen gab es nichts Passendes, aber zum Glück fand ich dann in einem anderen Kurzwarenladen farblich sehr gut passende, schlichte Knöpfe. Sie haben den gleichen Blauton wie der Mantel, der etwas anders ist als das „normale“ dunkle Marineblau. Er geht ein kleinwenig in Richtung Petrol, aber wirklich nur einen Hauch.
Nach etwas Grübeln über die richtige Position hab ich mal provisorisch die Knöpfe angesteckt. So wird es dann in etwa aussehen:
Und weil der Mantel doch sehr klassisch (aber durch die Absteppungen und trapezförmigen Taschen hoffentlich doch nicht ganz langweilig) ist, schafft das Futter noch einen kleinen Gegensatz: zarte Streublümchen…
Ich mag die Mischung aus klassischer Strenge mit einem kleinen verspielten Augenzwinkern.
Nächste Schritte:
– restliche Teile zuschneiden
– Besatz mit Einlage bebügeln und präzise zuschneiden
– 2 Manschettenteile mit Einlage bebügeln
– Kragen mit Einlage bebügeln
– Patten zurechtschneiden
– Seitennähte overlocken
– Schulternähte schliessen und overlocken