Und das Ergebnis möchte ich euch nicht vorenthalten, wenn auch mal wieder meine Kamera gestreikt hat. Dass sie ohne Blitz nur verschwommmen fotografiert, mag am mangelnden Licht liegen – aber dass selbst der Blitz beim Selbstauslöser ein verschwommenes Ergebnis bringt, war mir neu. Nun ja, dann gibt es von mir wieder mal ein undeutliches „Spiegelbild“.
Zunächst aber mal an der Büste (wenn man draufklickt und unter „alle Grössen geht, gibt es ein ziemlich grosses Foto)
Und nochmal an mir:
….habe ich auch zum ersten Mal ausprobiert.
Zunächst wird am Ärmel die Saumzugabe abgeschnitten und die untere Ärmelkante eingefasst. Die beste Methode ist für mich diese: Ich bügle den Schrägstreifen mit einem meiner Schrägbandformer ein, das sieht dann aus wie bei gekauftem Schrägband. Den Streifen wieder aufklappen und nun auf der linken Seite des Stücks rechts auf links aufnähen, dabei steppe ich genau im eingebügelten Bruch:
Nun ein kleiner Tipp: eigentlich wird jetzt das Schrägband um die Kante herum nach rechts umgeschlagen. Damit das ohne Ziehen und Zerren geht, beschneide ich die NZ noch ein ganz kleines bisschen – denn je nach Breite dieser wird sonst der Streifen etwas knapp.
Nun also nach rechts umwenden und den Streifen eingeschlagen heften.
Dann knappkantig absteppen – von rechts sieht das perfekt aus und hinten macht es nichts, wenn man den Streifen einmal nicht erwischt, denn er ist ja auf jeden Fall angenäht! Das finde ich sonst bei der zwischengefassten Version so mühselig – da flutscht einem immer irgendwo etwas weg 😐
Anschliessend den Ärmel wie gewohnt eingehalten einsetzen, die Ansatzpunkte beachten. Nun geht es an den unteren Ärmelausschnitt. Dort wird die Nahtzugabe abgeschnitten:
Den Einfassstreifen nun wie oben beschrieben annähen, dabei die Enden einschlagen – und darauf achten, dass man schön bündig an den Ärmel anstösst:
Und fertig ist er:
Eine hübsche Ärmellösung, die mir gut gefällt!
Diesmal habe ich mal einen schmalen Saum probiert, wie ihn Claire B. Shaeffer in ihrem Buch „High-Fashion Sewing Secrets“ beschreibt. Dazu braucht man 1,5 cm Nahtzugabe.
Zunächst schneidet man an den Seitennähten die Nahtzugaben schräg ab, damit sich nicht zuviel Stoff beim Saum knubbelt:
Man näht eine Steppnaht 1,5 cm von der Saumkante entfernt und schlägt den Saum an dieser Naht nach innen:
Nun von der rechten Seite aus schmal absteppen:
Nun die Nahtzugabe (am besten mit der Applikationsschere) bis nahe an diese Steppnaht zurückschneiden:
Nun die Naht schmal einschlagen, sodass die abgeschnittene Kante innen „verschwindet“. Auf der zu sehenden Steppnaht nochmal durchsteppen.
Das letzte Bild zeigt die fertige Naht innen und aussen. Diese Technik eignet sich für alle dünnen Stoffe, bei denen man ein möglichst schmales Säumchen möchte. Der Saum gefällt mir, den werde ich sicher noch öfters so nähen!
…wird gedoppelt, wie ich nach dem Studium einiger Kaufkleidung feststellen konnte. So geht man vor:
Zunächst die Bänder je 2mal zuschneiden, das äussere wird mit leichter Einlage bebügelt. Dann das verstärkte Band an das entsprechende Unterteil steppen:
Die Nahtzugaben in den „Bund“ bügeln. Nun das Oberteil an die Oberkante des Bandes heften. Anschliessend nimmt man das innere Band und legt es so an, dass das Oberteil wie in einem Sandwich eingepackt wird:
Alle drei Lagen zusammensteppen. Nun alle Nahtzugaben in das Band legen und bügeln, ich habe hier mit Zickzackschere versäubert, damit es nicht aufträgt.
Das innere Band umlegen, unten einschlagen und festnähen:
Man könnte auch von aussen im Nahtschatten steppen, ich nähe aber ganz gerne von Hand. Der Vorteil: es sieht innen wie aussen gleich schön aus:
Und ein kleiner Ausblick soll nicht fehlen:
….ist getroffen. Zuerst wollte ich eine noch dünnere Viskose nehmen, aber mit den Einfassstreifen aus Bw-Satin wäre der Stoff überfordert gewesen. Meine Wahl fiel nun auf diesen hier:
Die schwarzen Kontraste werden dem Blüemli-Stoff hoffentlich das leicht Zuckrige nehmen – im Original ist der Stoff etwas lebhafter und auch dunkler gefärbt.
Grundsätzlich ist das Meiste in Ordnung, folgende kleine Änderungen möchte ich noch einbauen: das Band unter der Brust darf noch etwas nach oben rutschen und auch etwas breiter sein. Ich werde noch etwa 2 cm oben dazuzeichnen. Auch sitzt es sehr légèr und darf etwas enger sein. Dafür werde ich an den Seitennähten dann nach innen gehen. Das Ärmelchen ist definitiv zu kurz, da kommen noch etwa 2 cm dazu. Den Ausschnitt vorne werde ich etwas kneifen, das empfiehlt sich ja ohnehin bei dieser weit ausgeschnittenen Form.
Und nun sollte ich mal in meinen Stofffundus eintauchen und schauen, was sich da so findet…
…ist positiv! Ich habe den Schnitt fertiggestellt und ausgehend vom Grundschnitt noch folgende Schritte getan: das Band direkt unter dem Busen soll eng anlegend sein, also habe ich einfach den Abnäher darin eingefaltet:
Für die Unterteile habe ich die Abnäher ignoriert, die Taillenkurve ebenfalls und dann noch 2 cm Weite zum Kräuseln zugegeben. Aus einem dünnen Stoff könnte ich mir vielleicht sogar noch mehr Einhaltweite vorstellen. Und hier sieht man das an die Büste gepinnte Vorderteil:
Es macht wirklich Spass: gerade hatte ich nur eine Zeichnung auf’s Papier geworfen und jetzt wird das Teil real und sieht genauso aus, wie ich’s mir gedacht habe 😀 !
Ich bin mal wieder am Basteln eines Schnittes, leider nur in den spärlichen Zeiten, die mir dafür bleiben. So ein Top schwebt mir vor:
Einen Kleidergrundschnitt nach Müller & Sohn habe ich schon einige Zeit erstellt, im zweiten Anlauf dann mit etwas mehr Rückenhöhe als bei dem violetten Kleid, da dort die Ärmel dann sehr knapp waren.
Nachdem ich die Höhe der Empire-Naht festgelegt hatte, habe ich eine Linie für den Brustabnäher eingeschnitten, damit ich dorthin dann den Schulterabnäher „drehen“ kann:
Dann den Schulterabnäher zugelegt, um den gewünschten Ausschnitt zeichnen zu können:
Da ich auch noch kleine eingelegte Fältchen am Halsausschnitt wollte, habe ich diese auch erst einmal eingeschnitten und den Abstand auf etwa 1,5 cm festgelegt, dadurch verkleinerte sich der seitliche Brustabnäher und der vertikale Abnäher wurde zugelegt:
Anschliessend das Schnittmusterteil nochmal kopieren, dabei den Beginn der Fältchen anzeichnen. Dann habe ich einfach mal Falten eingelegt, um in etwa die Richtung zu bestimmen, in der ich sie haben will:
Wieder öffnen und nun den Beginn der Falten einzeichnen:
Fertig ist das Schnittmuster! Jetzt hoffe ich nur, dass meine Theorien gestimmt haben, was dann bald der Praxistest ans Licht bringen wird. Drückt mir die Daumen, dass es was wird!